Der Prozentsatz der Länder, die das Streikrecht verletzen, hat sich von 63% im Jahr 2014 auf 87% im Jahr 2023 erhöht.
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Der Prozentsatz der Länder, die das Streikrecht verletzen, hat sich von 63% im Jahr 2014 auf 87% im Jahr 2023 erhöht.
In 130 von 149 Ländern sind Streiks im Jahr 2023 erheblich eingeschränkt oder verboten worden. In einer Vielzahl dieser Länder wurden Arbeitskampfmaßnahmen von den Behörden brutal unterdrückt, und die Beschäftigten, die ihr Streikrecht wahrgenommen haben, wurden vielfach strafrechtlich belangt oder fristlos entlassen.
95% der Länder in Afrika haben das Streikrecht verletzt.
Unverändert gegenüber 2022Im März und April 2022 rief die staatliche Lehrergewerkschaft Syndicat des enseignants du Togo (SET) zu einem Streik auf, um höhere Löhne und Sozialleistungen sowie die Einstellung neuer Lehrkräfte zu fordern.
Die Regierung erklärte den Streik zunächst für illegal und verhaftete am 8. April 2022 drei führende Mitglieder der SET, anstatt, wie die Gewerkschaft vorgeschlagen hatte, in einen sozialen Dialog einzutreten. Per Erlass vom 25. April 2022 entließ der Minister für den öffentlichen Dienst dann 86 Lehrkräfte und 26 Referendar*innen wegen ihrer Teilnahme am Streik und fror willkürlich ihre Bankkonten ein, so dass diese seit April 2022 ohne Mittel dastanden. Mehrere Dutzend andere warteten noch immer auf ein Disziplinarverfahren.
92% der Länder des amerikanischen Kontinents haben das Streikrecht verletzt.
Unverändert gegenüber 2022In Peru legten die im nationalen Gewerkschaftsbund des Bergbaus und Hüttenwesens (FNTMMSP) zusammengeschlossenen Beschäftigten am 15. August 2022 die Arbeit nieder und verlangten von dem Unternehmen Los Quenuales, das dem multinationalen Konzern Glencore gehört, die Einhaltung des Tarifvertrags sowie angemessene Mindestanforderungen für Arbeitssicherheit, Gesundheit und Ernährung in den Bergbaulagern.
Als Reaktion auf diese berechtigten Forderungen setzte das Unternehmen die Zahlung der monatlichen Löhne aus und führte Massenentlassungen durch.
Die Beschäftigten zogen daraufhin nach Lima. Da sich das Unternehmen wiederholt weigerte, auf ihre Forderungen einzugehen, forderte die FNTMMSP die zuständigen Behörden auf, sich unverzüglich mit den Forderungen der Minenarbeiter von Los Quenuales zu befassen. Nach Vermittlung durch das Arbeitsministerium kam es am 16. September zu einer Einigung zwischen den Parteien, und die zuvor entlassenen führenden Gewerkschaftsmitglieder wurden wieder an ihren Arbeitsplatz versetzt.