Rede- und Versammlungsfreiheit
Im Mai 2022 wurde in Ecuador ein landesweiter Streik der Konföderation der indigenen Volksgruppen (CONAIE) ausgerufen. Unterstützt wurden sie dabei von der Vereinigten Arbeiterfront (FUT), der Nationalen Vereinigung der Erzieher*innen (UNE) sowie von den Gewerkschaften, die die Landwirte, Ärzte, Rentner*innen, öffentlich Bedienstete, Lehrkräfte, Studierende und Spediteure vertreten, um die Achtung der kollektiven Rechte zu fordern.
Bei den Demonstrationen wurden fünf Menschen von der Polizei getötet.
Sie haben dabei Abschreckungswaffen zur Tötung eingesetzt und Dutzende von Teilnehmern verhaftet. Eine große Zahl der 132 festgenommenen Personen wurde wegen Straftaten wie Sabotage, Terrorismus oder Widerstand angeklagt. Den Behörden wurden nicht nur Entführungen, Verfolgung und geplante Angriffe auf die Anführer der Demonstrationen vorgeworfen. Sie sollen auch die Medien zensiert und das Recht auf freie Meinungsäußerung verletzt haben, indem sie Informationen blockierten, das Internet und die sozialen Netzwerke sperrten, persönliche E-Mail-Konten hackten und die Mobilfunkdienste abschalteten. Die Gewerkschaften, insbesondere der ecuadorianische Gewerkschaftsbund CEDOCUT, haben die Zunahme der staatlichen Gewalt und Drohungen verurteilt.