Belarus

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Rechte nicht garantiert

Unverändert gegenüber dem Vorjahr

Region:Europa

Belarus ist eins der 10 schlimmsten Länder der Welt für erwerbstätige Menschen

  • Repressive Strafgesetze

  • Gezielte Festnahme und Inhaftierung führender Gewerkschaftsvertreter*innen

  • Zwangsauflösung von Gewerkschaften

Seit den gefälschten Präsidentschaftswahlen im August 2020 und der massiven Unterdrückung demokratischer Proteste hat die belarussische Regierung den Druck auf unabhängige Gewerkschaften kontinuierlich erhöht, indem sie Gewerkschaftsführer und -mitglieder verhaftet und aufgrund falscher Anschuldigungen zu langen Haftstrafen verurteilt hat.

Unabhängige Gewerkschaften wurden auf Geheiß der Behörden gewaltsam aufgelöst.

Seit der Einführung eines Gesetzes im Jahr 2021, mit dem nicht genehmigte Demonstrationen mit Haftstrafen von bis zu drei Jahren geahndet werden, wurde der demokratische Raum weiter eingeschränkt. Infolgedessen wurde die kollektive Stimme der Arbeitnehmer von der Regierung nahezu zum Schweigen gebracht.

Arbeitnehmerrechtsverletzungen

Recht auf bürgerliche Freiheiten

Die Regierung von Belarus geht seit April 2022 systematisch gegen die unabhängigen Gewerkschaften des Landes vor, indem sie willkürlich die führenden Köpfe und Mitglieder von Gewerkschaften verhaftet und inhaftiert, und sie einschüchtert und schikaniert.

Am 19. April 2022 wurden mehr als zwanzig führende Mitglieder und Aktivist/innen des Belarussischen Kongresses der Demokratischen Gewerkschaften (BKDP) vom Komitee für Staatssicherheit (KGB) verhaftet, darunter der BKDP-Vorsitzende Aliaksandr Yarashuk. Die Repressionen wurden fortgesetzt, als im Mai weitere Personen gezielt verhaftet wurden, darunter Maksim Pazniakou, der amtierende BKDP-Vorsitzende. Er wurde am 17. Mai 2022 von den Sicherheitsbehörden festgenommen.

Andrei Khanevich, Vorsitzender der gewerkschaftlichen Hauptorganisation der BNP in Grodno Azot, wurde im November zu fünf Jahren, Aliaksandr Mishuk, stellvertretender BNP-Vorsitzender und Vorsitzender der betrieblichen Gewerkschaft bei Belaruskali, zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Am 27. Dezember 2022 verkündete das Minsker Stadtgericht ein Urteil gegen die inhaftierten BKDP-Führer: Der Vorsitzende Aliaksandr Yarashuk wurde zu vier Jahren Haft, sein Stellvertreter Sergei Antusevich zu zwei Jahren und die BKDP-Buchhalterin Irina But-Husaim zu 18 Monaten Haft verurteilt.

Verurteilt wurden sie wegen Handlungen, die die öffentliche Ordnung grob verletzen. Yarashuk wurde außerdem für schuldig befunden, zu Maßnahmen aufgerufen zu haben, die der nationalen Sicherheit schaden.

Alle drei Gewerkschafter befanden sich seit dem 19. April 2022 in Haft, wobei Aliaksandr Yarashuk während seiner Inhaftierung keinen Kontakt zu seiner Familie, Kollegen oder Anwälten hatte.

Am 5. Januar 2023 verurteilte das Minsker Stadtgericht die Leiter der Gewerkschaft der Beschäftigten der Radioelektronikindustrie (REP): Hennadz Fiadynich wurde zu neun Jahren Gefängnis unter verschärften Haftbedingungen verurteilt, Vasil Berasneu zu neun Jahren in einem Gefängnis mit mittlerer Sicherheitsstufe und Vatslau Areshka zu acht Jahren Haft in einem regulären Gefängnis.

Alle wurden für schuldig befunden, zu Maßnahmen aufgerufen zu haben, die der nationalen Sicherheit schaden, zu anderem sozialen Hass aufgestachelt zu haben und eine extremistische Gruppierung gegründet oder sich an ihr beteiligt zu haben.

Die Menschen in Belarus sind auf die Straße gegangen, um gegen das Lukaschenko-Regime zu protestieren. Belarus gehört zu den schlimmsten Ländern, was Arbeitnehmerrechte angeht, und während des letzten Jahres wurden dort unabhängige Gewerkschaften aufgelöst und führende Gewerkschaftsvertreter*innen inhaftiert.Marco Fieber via Flickr

Arbeitnehmerrechte in der Gesetzgebung

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