Bangladesch

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Rechte nicht garantiert

Unverändert gegenüber dem Vorjahr

Bangladesch ist eins der 10 schlimmsten Länder der Welt für erwerbstätige Menschen

Bangladesch

  • Regressive Gesetze

  • Hindernisse bei der Gründung von Gewerkschaften

  • Polizeigewalt

Die Arbeitnehmerrechte in Bangladesch wurden weiterhin stark beschnitten. In den acht Freien Exportzonen des Landes, die eingerichtet wurden, um ausländische Investitionen anzuziehen, dürfen die Beschäftigten weder eine Gewerkschaft gründen noch ihre Interessen frei vertreten. In der Bekleidungsindustrie, mit mehr als 4,5 Millionen Beschäftigten der größte Industriezweig des Landes, wurden Versuche, Gewerkschaften zu gründen, rücksichtslos blockiert, und bei Streiks ging die Industriepolizei des Landes brutal vor.

Die Behörden verhinderten die Gründung von Gewerkschaften zudem durch ein drakonisches Zulassungsverfahren.

Arbeitnehmerrechtsverletzungen

Das Zeitalter des Zorns zum Schweigen bringen

Am 4. Juni 2022 eröffnete die Polizei von Dhaka in Bangladesch das Feuer auf protestierende Beschäftigte der Bekleidungsindustrie in Mirpur und Azampur mit Schüssen, Tränengas und Schlagstöcken, was zu zahlreichen Verletzungen führte. Tausende von Fabrikarbeiter*innen von Chaity Garment, Intraco Fashion, Intraco Design, MBM Garment, Vision Garment, IDS Group, Kolka Garment und Dmox blockierten Straßen in Dhaka und forderten angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten höhere Löhne. Die letzte Lohnerhöhung hatte es 2018 gegeben.

Die Proteste dauerten vier Tage lang an, wobei es immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen kam. Mehrere Beschäftigte wurden verhaftet.

Am dritten Tag griff die Polizei die Protestierenden erneut an, als diese auf der Straße Lohnerhöhungen und die Freilassung ihrer verhafteten und inhaftierten Kollegen forderten. Die Beschäftigten verließen die Straßen, nachdem Polizisten sie mit Schlagstöcken angegriffen und Schüsse und Tränengasgranaten abgefeuert hatten, um sie zu vertreiben, aber sie erklärten, sie würden am nächsten Tag wiederkommen.

Die Premierministerin von Bangladesch, Sheikh Hasina Wazed, kritisierte die Angriffe der Polizei auf die Demonstranten nicht, sondern forderte die Behörden auf, diejenigen zu finden, die ihrer Ansicht nach „die Anführer der Beschäftigten anstacheln“, und verwies auf fragwürdige „Versuche, unsere Regierung zu stürzen“.

In Bangladesch fordern Beschäftigte im Bekleidungssektor die Zahlung ihrer seit drei Monaten ausstehenden Löhne. Das Land zählt zu den zehn schlimmsten Ländern der Welt für erwerbstätige Menschen. Sämtliche Versuche der Bekleidungsarbeiter*innen, sich gewerkschaftlich zu organisieren und zu streiken, werden dort schonungslos unterdrückt.Mamunur Rashid / NurPhoto via AFP

Arbeitnehmerrechte in der Gesetzgebung

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