Simbabwe

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Rechte nicht garantiert

Unverändert gegenüber dem Vorjahr

Region:Afrika

Arbeitnehmerrechtsverletzungen

Gewaltsame Angriffe auf Beschäftigte

Am 12. Januar 2022 protestierten Mitglieder der Amalgamated Rural Teachers' Union of Zimbabwe (ARTUZ) vor dem Gebäude der Nationalen Behörde für soziale Sicherheit (NSSA), wo die Sitzung des Nationalen Gemeinsamen Verhandlungsrats (NJNC) mit der Regierung und den Gewerkschaften stattfand. Die Demonstrant*innen forderten die Wiederanhebung ihrer Gehälter auf das Niveau von 2018, d.h. auf das Niveau, das sie vor der Einführung der Sparmaßnahmen durch die Regierung hatten. Als sich die Lehrer am Veranstaltungsort versammelten, kam die Polizei mit Gewehren und Schlagstöcken. Die Lehrkräfte wurden bedroht, angegriffen und mussten sich auf den Bauch legen. Sechzehn führende Mitglieder von ARTUZ wurden verhaftet, darunter der ARTUZ-Vorsitzende Obert Masaraure.

Rede- und Versammlungsfreiheit

Am 1. Mai 2021 wurden die Maifeierlichkeiten des Bezirksverbands Chitungwiza des Zimbabwe Congress of Trade Unions (ZCTU) von der Polizei verhindert. Einsatzkräfte kamen zum Veranstaltungsort, schikanierten die Beschäftigten, verweigerten ihnen den Zutritt zum Saal und drohten mit Verhaftung. Der anwesende ZCTU-Regionalvertreter verlangte von der Polizei eine schriftliche Erklärung für das Verbot der Veranstaltung, was der leitende Kommissar jedoch ablehnte.

Der ZCTU erlebt bereits seit langem viele solcher Situationen.
Personen, die vom Büro des Präsidenten oder von der Polizei selbst geschickt werden, unterbrechen ZCTU-Aktivitäten, belästigen und vertreiben Beschäftigte oder verlangen, Programme zu sehen oder an den Sitzungen teilzunehmen.

Recht auf Tarifverhandlungen

Die National Union of Metal and Allied Industries of Zimbabwe (NUMAIZ) protestierte gegen die Verletzung von Arbeitnehmerrechten bei dem in chinesischem Besitz befindlichen Unternehmen Afrochine Smelting und gegen die völlige Nichteinhaltung von Gesetzen bzw. bestehenden Tarifverträgen. Im vergangenen Jahr hat Afrochine die Löhne nicht fristgerecht gezahlt und 33 Beschäftigte einseitig und ohne vorherige Konsultation der Gewerkschaft entlassen. Die Schlichtungsbemühungen beim Nationalen Arbeitsrat der Eisenlegierungsindustrie - einer Plattform für den sozialen Dialog - scheiterten, da die Vertreter von Afrochine nicht zu einer Sitzung am 22. September 2021 erschienen.

Die Beschäftigten von Afrochine leben in Angst, haben keinen sicheren Arbeitsplatz und werden tagtäglich von ihren Vorgesetzten gedemütigt und verprügelt. Jeder Versuch, Missstände zu melden, wird mit sofortiger Entlassung bestraft.

Afrochine ist eine Tochtergesellschaft des weltweit größten Herstellers von Edelstahlprodukten, der Tsingshan Holding Group, die an der Londoner Metallbörse gehandelt wird. In dem rund 75 Kilometer von Harare entfernten Ferrochromwerk sind über 1.500 Menschen beschäftigt.

Arbeitnehmerrechte in der Gesetzgebung

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