Der Prozentsatz der Länder, in denen die Zulassung von Gewerkschaften behindert wurde, hat sich von 59% im Jahr 2019 auf 73% im Jahr 2023 erhöht.
Zurück zu ituc-csi.org
Der Prozentsatz der Länder, in denen die Zulassung von Gewerkschaften behindert wurde, hat sich von 59% im Jahr 2019 auf 73% im Jahr 2023 erhöht.
Das Recht auf offizielle Anerkennung durch die amtliche Zulassung ist eine wesentliche Komponente des Vereinigungsrechtes, da dies die erste Hürde ist, die Arbeitnehmerorganisationen nehmen müssen, um in wirksamer Weise arbeiten und ihre Mitglieder angemessen vertreten zu können.
Zwischen April 2022 und März 2023 haben die Behörden in 109 von 149 Ländern eingegriffen, um die Zulassung von Gewerkschaften zu behindern bzw. aufzuheben oder Gewerkschaften willkürlich aufzulösen.
100% der Länder haben die Zulassung von Gewerkschaften behindert.
Unverändert gegenüber 2022In Ägypten wurden im März 2018 alle unabhängigen Gewerkschaften aufgelöst. Seither stoßen viele auf unzählige administrative Hindernisse und bemühen sich auch noch 2023 bei den Behörden um ihre offizielle Zulassung. Die Behörden verweigerten 2023 die Zulassung unabhängiger Gewerkschaften in folgenden Sektoren: Bekleidungsindustrie, Landwirtschaft, Glasindustrie, Telekommunikation, Straßenverkäufer und Taxifahrer.
In Betrieben, in denen es bereits eine gelbe Gewerkschaft gab, stießen die Gewerkschaften auf weitere Schwierigkeiten, da die Arbeitgeber behaupteten, dass laut dem Gesetz von 2017 nur ein einziger Gewerkschaftsausschuss gegründet werden könne, was die Gründung einer neuen Gewerkschaft unmöglich macht. Im Jahr 2023 war dies der Fall für unabhängige Gewerkschaften in der Bibliothek von Alexandria, bei der Post, bei mehreren Ortsgruppen von Lehrer*innen-Gewerkschaften sowie in der Justiz.
74% der Länder in Afrika haben die Zulassung von Gewerkschaften behindert.
Gegenüber 79% im Jahr 2022Im Juni 2022 richteten mit der Regierung der Zentralafrikanischen Republik kooperierende gelbe Gewerkschaften einen Appell an den Arbeitsminister, in dem sie die Aufhebung des Erlasses von 2003 forderten. Darin war festgelegt, welche Arbeitnehmerorganisationen im Land am repräsentativsten sind. Dieser direkte Appell an die Regierung unter völliger Missachtung der Repräsentativitätskriterien und der festgelegten Verfahren war ein klarer Versuch, eine echte Vertretung der Beschäftigten im dreigliedrigen sozialen Dialog - auch bei der Internationalen Arbeitskonferenz - zu verhindern. Der Arbeitsminister hat jedoch am 15. Juli 2022 dem Antrag der Arbeitnehmer stattgegeben und erklärt, dass ein rotierendes Vertretungssystem zwischen den verschiedenen Arbeitnehmerorganisationen eingeführt werden soll.