Recht auf Gerechtigkeit

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65%

Im Jahr 2023 wurde Beschäftigten der Zugang zur Justiz in 65% der Länder verweigert.

Recht auf Gerechtigkeit

Beschränkungen des Zugangs zur Justiz

Der Zugang zur Justiz und ein ordentliches Gerichtsverfahren sind Grundprinzipien der Rechtsstaatlichkeit. Sind sie nicht gegeben, haben die Menschen keine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen und ihre Rechte geltend zu machen. In 97 von 149 Ländern hatten erwerbstätige Menschen keinen oder nur eingeschränkten Zugang zur Justiz, und ein ordentliches Gerichtsverfahren und Gerechtigkeit wurden ihnen verweigert. Führende Gewerkschaftsvertreter*innen wurden häufig aus fadenscheinigen Gründen inhaftiert und strafrechtlich verfolgt, und von einem ordentlichen Gerichtsverfahren und Unbefangenheit konnte häufig keine Rede sein.

Arbeitnehmerrechtsverletzungen

Afrika

84%

84% der Länder in Afrika haben Beschäftigten den Zugang zur Justiz verweigert.

Gegenüber 90% im Jahr 2022

Recht auf Gerechtigkeit

Drei Jahre nach ihrer ungerechtfertigten Entlassung bemühen sich Luximun Badal, Vorsitzender der Union of Post Office Workers Branch No. 2, und Shavindra Dinoo Sunassee, der ehemalige Vorsitzende der Airports of Mauritius Limited Employees Union, noch immer um ihre Wiedereinstellung.

Badal war am 18. Juni 2020 von Mauritius Post Ltd. entlassen worden, weil er angeblich eine einseitige Versetzung abgelehnt hatte. Zuvor war es zu Streitigkeiten über die Aushandlung eines neuen Tarifvertrags für die Postbediensteten gekommen, nachdem der vorherige Vertrag am 31. Dezember 2017 ausgelaufen war. Sunassee wurde einige Tage später von der Airports of Mauritius Ltd. entlassen, nachdem die Geschäftsleitung mehrfach versucht hatte, die Bedingungen eines Tarifvertrags einseitig zu ändern, wogegen sich Sunassee wehrte.

Gesamtamerika

72%

72% der Länder in Gesamtamerika haben Beschäftigten den Zugang zur Justiz verweigert.

Gegenüber 77% im Jahr 2022

Recht auf Gerechtigkeit

In Kolumbien wurde das allgegenwärtige Klima der Unterdrückung, physischen Gewalt und Einschüchterung von Arbeitnehmern und Gewerkschaftern noch dadurch verschärft, dass die Regierung zahlreiche historische Fälle von Morden und anderen Gewaltverbrechen nicht verfolgte. Das System der Arbeitsgerichtsbarkeit war nach wie vor unzulänglich, und nur eine Handvoll der Hunderte von Mordfällen wurde - meist erst viele Jahre später - aufgeklärt.

Recht auf Gerechtigkeit

In Honduras wurde das allgegenwärtige Klima der Unterdrückung, Gewalt und Einschüchterung von Arbeitnehmern und Gewerkschaftern noch dadurch verschärft, dass die Regierung zahlreiche historische Fälle von Morden und anderen Gewaltverbrechen nicht verfolgt hat. Das System der Arbeitsgerichtsbarkeit war nach wie vor unzulänglich, und nur eine Handvoll der Hunderte von Mordfällen wurde - meist erst viele Jahre später - aufgeklärt.

Recht auf Gerechtigkeit

In Guatemala wurde das allgegenwärtige Klima der Unterdrückung, physischen Gewalt und Einschüchterung von Arbeitnehmern und Gewerkschaftern noch dadurch verschärft, dass die Regierung zahlreiche historische Fälle von Morden und anderen Gewaltverbrechen nicht verfolgte. Das System der Arbeitsgerichtsbarkeit war nach wie vor unzulänglich, und nur eine Handvoll der Hunderte von Mordfällen wurde - meist erst viele Jahre später - aufgeklärt.

Europa

31%

31% der Länder in Europa haben Beschäftigten den Zugang zur Justiz verweigert.

Gegenüber 32% im Jahr 2022

Recht auf Gerechtigkeit

Erzhan Elshibayev, ein Gewerkschaftsaktivist in Kasachstan, befindet sich seit über zwei Jahren im Gefängnis. Er war Mitorganisator der Kundgebungen 2019 in der Stadt Zhanaozen, in der ölreichsten Region des Landes, bei denen höhere Löhne für die örtlichen Arbeitskräfte und die Schaffung von Arbeitsplätzen für die Arbeitslose gefordert wurden.

Im Oktober 2019 wurde Elshibayev aufgrund frei erfundener Anschuldigungen zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Angeblich sollte der Aktivist mehrere Jahre zuvor einen Unbekannten angegriffen und ihm körperliche Gewalt zugefügt haben. Die internationale Öffentlichkeit verurteilte diese Anschuldigungen als eine Form der Verfolgung aufgrund seines Aktivismus.

In Belarus wurde arbeitenden Menschen systematisch das Recht auf Gerechtigkeit verweigert, während das Lukaschenko-Regime unabhängige Gewerkschafter*innen willkürlich festnahm.IndustriAll

Fünfjahrestrends Recht auf Gerechtigkeit