Gesetzesreformen
Am 9. März 2021 wurde der Protecting the Right to Organize (PRO) Act (H.R. 842) im Repräsentantenhaus verabschiedet.
Mit diesem Gesetz werden verschiedene arbeitsrechtliche Schutzmechanismen im Zusammenhang mit dem Recht der Beschäftigten auf gewerkschaftliche Organisierung und Tarifverhandlungen am Arbeitsplatz ausgeweitet. So werden unter anderem die Definitionen der Begriffe Arbeitnehmer*in, Vorgesetzte*r und Arbeitgeber*in überarbeitet und der Geltungsbereich des Gesetzes über faire Arbeitsnormen (Fair Labor Standards Act) ausgeweitet, was Gig-Arbeiter*innen bei Unternehmen wie Lyft und Uber den Weg zur gewerkschaftlichen Organisierung ebnen könnte.
Darüber hinaus befasst sich der Gesetzesentwurf mit den Verfahren für Gewerkschaftsvertretungswahlen und bietet den Beschäftigten die Möglichkeit, bei solchen Wahlen per Telefon oder Internet abzustimmen. Dadurch würde die Wirkung von Gesetzen über das „Recht auf Arbeit“ in 27 Bundesstaaten abgeschwächt, in denen es derzeit möglich ist, Beschäftigte von der Zahlung der Mitgliedsbeiträge an Gewerkschaften zu befreien, die sie repräsentieren. Darüber hinaus stellt es laut Gesetzentwurf eine unlautere Arbeitsmethode dar, wenn Beschäftigte zur Teilnahme an Arbeitgeberversammlungen gezwungen werden, die von einer Gewerkschaftsmitgliedschaft abhalten sollen, und es ist den Arbeitgebern untersagt, Vereinbarungen mit den Beschäftigten zu treffen, in denen diese auf das Recht verzichten, Kollektiv- oder Sammelklagen zu führen oder sich diesen anzuschließen.
Schließlich sieht der Gesetzentwurf einen besseren Schutz von Streiks und streikenden Beschäftigten vor. Demnach sind künftig Sympathiestreiks zulässig. Diskriminierende Maßnahmen und Vergeltungsmaßnahmen der Arbeitgeber gegen Streikende sind künftig verboten.
Der Gesetzentwurf wurde nun dem US-Senat vorgelegt. Die Verabschiedung des PRO-Gesetzes (Protecting the Right to Organize) wäre ein Meilenstein für die Stärkung der Rechte von Arbeitnehmer*innen in diesem Land.