Polen

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Regelmäßige Rechtsverletzungen

Unverändert gegenüber dem Vorjahr

Region:Europa

Arbeitnehmerrechtsverletzungen

Recht auf Tarifverhandlungen

Am 4. November 2021 gingen Gewerkschaften des Einzelhandels und Beschäftigte in Polen auf die Straße, um eine bessere gewerkschaftliche Vertretung, angemessene Löhne, arbeitsfreie Sonntage und Maßnahmen gegen dauernden Personalmangel und hohe Arbeitsbelastung zu fordern. Die Beschäftigten des Einzelhandels machen in Polen 14% der Belegschaft aus, aber nur für 3% gilt ein Tarifvertrag. Die niedrige Tarifbindung im Einzelhandel hat zu geringen Löhnen und Arbeitsbedingungen, also u.a. unzureichender Schutz von Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz.

Die Mitgliedsorganisationen des polnischen Gewerkschaftsdachverbandes NSZZ Solidarnosc berichteten über gravierende Verstöße gegen Gewerkschaftsrechte in vielen Einzelhandelsunternehmen, wie beispielsweise die Entlassung und Diskriminierung von führenden Gewerkschafter*innen und Gewerkschaftsmitgliedern, die Marginalisierung der Rolle der Gewerkschaften, die Missachtung von Gewerkschaftsrechten, der eingeschränkte und behinderte Zugang zu den Arbeitnehmer*innen sowie das Fehlen eines echten Dialogs und von Konsultationen.

Ein Großteil des Einzelhandelssektors im Land wird von multinationalen Unternehmen beherrscht, aber es gibt keinen einzigen Tarifvertrag mit diesen Konzernen. Zu den größten Einzelhändlern in Polen gehören Amazon, Auchan, Carrefour, Castorama, H&M, Jysk, Lidl und Metro.

Arbeitnehmerrechte in der Gesetzgebung

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