Pakistan

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Rechte nicht garantiert

Unverändert gegenüber dem Vorjahr

Arbeitnehmerrechtsverletzungen

Gewaltsame Angriffe auf Beschäftigte

Die Polizei setzte Tränengas und Schlagstöcke ein, um eine friedliche Demonstration von staatlichen Ärzten in Islamabad, Pakistan, am 4. Oktober 2021 aufzulösen.
Etwa 20 Ärzte wurden bis zur Auflösung der Demonstration festgehalten. Mehrere der Ärzte wurden verletzt. Die Young Doctors' Association (YDA) hatte ihre Mitglieder aus dem ganzen Land dazu aufgerufen, vor der Pakistan Medical Commission (PMC) in Islamabad gegen neue Vorschriften für die ärztliche Tätigkeit zu demonstrieren und die Regierung aufzufordern, den Standards der Ausbildung zu entsprechen.

Bei einem ähnlichen Vorfall in Lahore am 29. August 2021 wurden mindestens 12 Mitglieder der YDA verletzt, als die Polizei Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzte, um eine Demonstration aufzulösen.

Gewaltsame Angriffe auf Beschäftigte

Am 31. Mai 2021 wurden Hochschulmitarbeiter*innen in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa auf ihrem Marsch zur Provinzversammlung in Peshawar von schwer bewaffneten Polizisten gewaltsam angegriffen.

Der Marsch war von der Federation of All Pakistan Academic Staff Association (FAPASA) organisiert worden. Sie forderte die Rückgängigmachung der Regierungsreformen, mit denen die Universitäten gezwungen werden, sich selbst zu finanzieren. Die Polizei setzte Tränengas und Schlagstöcke ein, wodurch viele Protestierende verletzt wurden und mindestens sechzehn von ihnen im Krankenhaus behandelt werden mussten. Vierundzwanzig Demonstrierende, darunter der Vorsitzende der Peshawar University Teachers' Association (PUTA), wurden verhaftet.

Recht auf bürgerliche Freiheiten

Am 11. Oktober 2021 versammelten sich Beschäftigte der Bekleidungsindustrie vor der Denim Clothing Company, einem Zulieferer globaler Modelabels in Karatschi, Pakistan, um gegen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen, die routinemäßigen Einschüchterungen, den Mangel an sozialer Sicherheit, die willkürlichen Entlassungen seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie und die Weigerung, den Mindestlohn zu zahlen, zu protestieren.

Als zwei Lieferwagen vor Ort eintrafen, schlugen drei Männer in Zivil mit Stöcken rücksichtslos auf die Beschäftigten ein. Mehrere von ihnen erlitten schwere Verletzungen, darunter einen ausgekugelten Ellbogen. Die Polizei zwang die protestierenden Arbeiter*innen in die Lieferwagen und hielt sie sechs Stunden lang auf dem Polizeirevier fest, wo sie von der Polizei weiter verprügelt wurden. Sie wurden erst freigelassen, nachdem sie gezwungen worden waren, ein Dokument zu unterzeichnen, in dem sie erklärten, dass sie nicht mehr gegen das Unternehmen protestieren würden.

Recht auf Gerechtigkeit

Dodo Bheel, ein Arbeiter der Sindh Engro Coal Mining Company (SECMC) in Pakistan, wurde 14 Tage lang von Sicherheitsbeamten des Unternehmens festgehalten, die ihn wegen des Diebstahls von Schrott aus einem Lager des Unternehmens verhörten. Bheel ist seinen Verletzungen erlegen. Nach Angaben der pakistanischen Menschenrechtskommission (Human Rights Commission of Pakistan, HRCP) war Bheel von den Wachleuten gefoltert worden. Die Beschäftigten und ihre Angehörigen hielten nach seinem Tod Sitzstreiks und Demonstrationen ab und forderten eine sofortige und unabhängige Untersuchung. Ihr Protest wurde von der Polizei gewaltsam niedergeschlagen. Sie setzte Schlagstöcke und Tränengas ein und versuchte, einige der 150 Protestierenden zu verhaften.

Arbeitnehmerrechte in der Gesetzgebung

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