Guinea

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Systematische Rechtsverletzungen

Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr

Region:Afrika

Arbeitnehmerrechtsverletzungen

Gewaltsame Angriffe auf Beschäftigte

Am 20. Mai 2021 ging die Polizei um 2.45 Uhr zum Haus von Barry Abdoulaye, dem Vorsitzenden der Telekommunikationsgewerkschaft (FESATEL) in Guinea, und bat um Einlass. Der Wachmann lehnte dies jedoch ab. Die Polizei forderte ihn auf, selbst hineinzugehen und ein Mitglied der Familie von Herrn Abdoulaye zu suchen, um mit der Polizei zu sprechen. Nachdem der Pförtner sich erneut geweigert hatte, verließ die Polizei schließlich das Gebäude. Dieser Vorfall ereignete sich, als FESATEL sich gegen den Plan der guineischen Regierung aussprach, im Land eine Steuer auf alle Mobiltelefonanrufe zu erheben, was sich negativ auf die Investitionen der Mobilfunkunternehmen und letztendlich auf die Beschäftigung auswirken würde.

Gewerkschaftsfeindlichkeit

Seit Oktober 2020 bemühen sich Amadou Diallo und Alhassane Diallo, Generalsekretär bzw. stellvertretender Generalsekretär der Gewerkschaft der Beschäftigten im Hotel Sheraton Grand Conakry, um ihre Wiedereinstellung nach erfolgter gewerkschaftsfeindlicher Entlassung. Trotz internationaler Solidaritätskampagnen und einer Beschwerde bei der ILO hat sich die Hotelleitung hartnäckig gegen ihre Wiedereinstellung gewehrt. Die Beschäftigten des Sheraton Grand Conakry, des größten Hotels in Guinea, hatten im März 2019 begonnen, sich gewerkschaftlich zu organisieren, um auf niedrige Löhne, unbezahlte Überstunden und eine fehlende gesundheitliche Versorgung zu reagieren. Der langwierige Prozess endete mit einer erfolgreichen Gewerkschaftswahl am 11. Februar 2020. Während dieser Zeit versuchte die Hotelleitung mit allen Mitteln, die Wahl zu verhindern, und ließ in einem offenkundig gewerkschaftsfeindlichen Akt die beiden Gewerkschaftsführer widerrechtlich entlassen.

Arbeitnehmerrechte in der Gesetzgebung

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