Marokko

3

Regelmäßige Rechtsverletzungen

Unverändert gegenüber dem Vorjahr

Arbeitnehmerrechtsverletzungen

Ausschluss Beschäftigter vom arbeitsrechtlichen Schutz

Bestimmten Gruppen im öffentlichen Dienst wird das Recht auf Vereinigungsfreiheit nach wie vor verweigert, wie etwa Richter*innen in Marokko.

Recht auf Tarifverhandlungen

Im Dezember 2020 verbrachten in Marokko 100 Bergarbeiter der Mine Jebel Aouam in der Nähe von M’rirt in der Provinz Khénifra zehn Tage in 700 Metern Tiefe, während 200 weitere Arbeiter über Tage protestierten. Der Streik wurde begonnen, nachdem die Geschäftsführung der Bergbaugesellschaft Compagnie Minière de Touissit einen im Jahr 2019 mit der Gewerkschaft Union Marocaine du Travail (UMT) unterzeichneten Tarifvertrag nicht in Kraft gesetzt hatte. Der Vertrag zielte darauf ab, bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Mine zu garantieren und für Arbeitsschutz zu sorgen.

Entlassungen wegen Streikbeteiligung

Amanor, eine marokkanische Tochter des französischen Multis Veolia, ist seit langem bekannt für ihre Gewerkschaftsfeindlichkeit und Verstöße gegen die Arbeitsgesetze. Anfang 2020, als sich die Covid-19-Pandemie ausbreitete, hat sich Amanor geweigert, seine 500 Beschäftigten bei der Sozialversicherung anzumelden, so dass sie keine finanzielle Hilfe seitens der Regierung erhalten konnten. Die Gewerkschaft Union Marocaine du Travail (UMT) hat versucht, sich für die Beschäftigten einzusetzen, aber der Arbeitgeber hat jeden Dialog abgelehnt. Im Dezember 2019 wurde mit Streiks begonnen. Als Vergeltungsmaßnahme wurde der Generalsekretär der Unternehmensgewerkschaft Anfang 2020 grundlos entlassen, woraufhin es in allen Betriebseinheiten zu einem unbefristeten Streik kam. Veolia hat Massenentlassungen vorgenommen, um die Streiks zu unterbinden, und sich geweigert, die Entlassenen wieder einzustellen.

Arbeitnehmerrechte in der Gesetzgebung

Alle Länder