Frankreich

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Wiederholte Rechtsverletzungen

Unverändert gegenüber dem Vorjahr

Region:Europa

Arbeitnehmerrechtsverletzungen

Recht auf Privatsphäre

In Frankreich musste sich IKEA im März 2021 wegen rechtswidriger Praktiken zur groß angelegten Überwachung Beschäftigter vor einem Strafgericht verantworten. Das Verfahren ging auf eine im Jahr 2012 von der Gewerkschaft Force Ouvrière (FO) erhobene Klage zurück. Nach achtjährigen Ermittlungen wurde das Unternehmen angeklagt, in rechtswidriger Weise vertrauliche Informationen über Hunderte Menschen im ganzen Land, einschließlich Gewerkschaftsvertreter*innen, gesammelt und private Agenturen beauftragt zu haben, sich vertrauliche Informationen von der Polizei zu beschaffen. FO-Vertreter*innen wurden besonders ins Visier genommen. In den Jahren 2010-2011 hatte die Presse aufgedeckt, dass zwei angebliche Beschäftigte in die Niederlassung in Franconville eingeschleust worden waren, wo die FO eine gute Basis und im Jahr 2010 einen großen Streik organisiert hatte. Diese Infiltranten sollten angeblich das Vertrauen ihrer Kollegen gewinnen und der Geschäftsführung Bericht erstatten. Die Gerichtsverhandlung sollte bis April 2021 dauern.

Recht auf Privatsphäre

In Frankreich wurden Logistikzentren von Amazon im Zuge der Analyse von "Sicherheitsrisiken" wie “gewerkschaftliche Organisierung und Gewerkschaftspräsenz” überwacht. Die gesammelten Daten umfassten die Teilnehmerzahl bei jedem Protest, die Streikbeteiligung und sogar die Verteilung von Flugblättern. Zu den weiteren Spionageaktivitäten gehörte die Erstellung falscher Profile in den sozialen Medien, um die Organisator*innen von Protesten zu beobachten und Facebook-Gruppen zu infiltrieren.

Arbeitnehmerrechte in der Gesetzgebung

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