Bangladesch

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Rechte nicht garantiert

Unverändert gegenüber dem Vorjahr

Bangladesch ist eins der 10 schlimmsten Länder der Welt für erwerbstätige Menschen

Bangladesch ist eins der 10 schlimmsten Länder der Welt für erwerbstätige Menschen

  • Regressive Gesetze

  • Hindernisse bei der Gründung von Gewerkschaften

  • Brutale Unterbindung von Streiks

Die Rechte arbeitender Menschen werden in Bangladesch seit langem beschnitten. Für die Beschäftigten im Bekleidungssektor, dem größten Industriezweig des Landes, war es praktisch unmöglich, Gewerkschaften zu gründen oder beizutreten, da diesbezügliche Versuche von den Arbeitgebern stets mit Drohungen, körperlicher Gewalt und Massenentlassungen erwidert wurden. Die Behörden haben die Gründung von Gewerkschaften zudem durch ein extrem umständliches Zulassungsverfahren vereitelt. Selbst dort, wo eine Gewerkschaftsgründung zustande gekommen ist, könnte die Zulassung immer noch willkürlich von den Behörden verweigert werden. Zwischen 2010 und 2021 wurden mehr als 1.100 Anträge auf die Zulassung einer Gewerkschaft bei den Behörden gestellt. Das Arbeitsministerium hat 46% davon abgelehnt – eine außerordentlich hohe Ablehnungsquote.

Arbeitende Menschen waren in Bangladesch Massenentlassungen, Verhaftungen, Gewalt und staatlicher Repression im Falle friedlicher Proteste ausgesetzt. Im Bekleidungssektor wurden Streiks vielfach mit extremer Gewalt seitens der Polizei erwidert, die Schlagstöcke, Schusswaffen, Tränengas und Geräuschgranaten gegen sie einsetzte.

Arbeitnehmerrechtsverletzungen

Gewaltsame Angriffe auf Beschäftigte

Am 25. Juli 2020 hat die Polizei in Dhaka, Bangladesch, Bekleidungsarbeiter*innen von Viyellatex und Shofi Tex, die gegen nicht gezahlte Löhne und Zulagen protestierten, brutal angegriffen. Sie ging dabei mit unverhältnismäßiger Gewalt vor, um den Protest zu unterbinden, und setzte Schlagstöcke, Schusswaffen, Tränengas und Geräuschgranaten ein, wobei 12 Arbeitskräfte schwer verletzt wurden.

Gewerkschaftsfeindlichkeit

Im Juni 2020 wurden 3.000 bangladeschische Bekleidungsarbeiter*innen im Rahmen einer gewerkschaftsfeindlichen Strategie von drei Fabriken entlassen, die alle demselben Unternehmen gehören: Saybolt Tex, Tanaz Fashion und Windy Wet & Dry Process in Gazipur und Dhaka, Bangladesch. Die drei gewerkschaftlich organisierten Fabriken gehören der Windy Gruppe (der noch fünf weitere, nicht gewerkschaftlich organisierte Fabriken gehören). Bei Saybolt Tex gab es 1.600 Entlassungen, bei Tanaz Fashion 1.200 und bei Windy Wet & Dry Process 200. Die Entlassenen haben Hungerstreiks und andere Protestaktionen bei Fabriken der Windy Gruppe begonnen, um ihre Wiedereinstellung zu fordern.

Menschen in Bangladesch fordern Hilfe von der Regierung während des COVID-19-Lockdowns. Das Land ist eins der schlimmsten Länder der Welt für erwerbstätige Menschen, in dem Proteste häufig gewaltsam unterbunden werden.Syed Mahamudur Rahman / NurPhoto via AFP

Arbeitnehmerrechte in der Gesetzgebung

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